Kämme
Die hier gezeigten Kämme sind vor allem nach Funden aus Haithabu, Schleswig und Birka gefertigt und umfassen damit einen Großteil der Bandbreite von früh- bis hochmittelalterlichen Kämmen. In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Dreilagenkämme, die dem Namen nach aus drei Lagen von Geweih oder Knochen gebaut werden: Die mittlere Lage besteht aus einer Reihe von nebeneinanderliegenden Zinkenplättchen, die wiederum beidseitig von einer durchgehenden Leiste zusammengehalten werden. Ebenfalls aus Geweih oder Knochen hergestellte Futterale schützen die Zinken und erlauben ein Tragen des Kammes am Gürtel.
Kämme aus Haithabu und Birka
Die Kämme der Wikingerzeit wurden vor allem aus Geweih hergestellt. Es finden sich auch Kämme, deren Zinken aus Geweih gearbeitet sind, die verbindenden Leisten aber aus Knochen. Auf diese Weise baue auch ich die meisten meiner Kämme. Geweih ist für die Zinken insofern besser geeignet, als es flexibler als Knochen ist, sodass die Zinken länger halten.
Kamm mit Futteral, Vorlage aus Birka Grab 496.
Dreilagenkamm nach Vorlage aus Haithabu.
Dreilagenkamm nach Vorlage aus Birka
Kamm mit Griffleisten aus Bronze. Für die Griffleisten wurde eigens ein Modell geschnitzt, das dann von Fossi dem Gabelkönig in Bronze gegossen wurde. Von dieser Griffleiste sind einige wenige Funde aus den Niederlanden, Schweden, Dänemark (Haithabu) und Russland bekannt. Interessanterweise wurde in Haithabu eine passende Gussform aus Ton gefunden.
Kämme aus Schleswig
Die folgenden Kämme stammen aus dem mittelalterlichen Schleswig und datieren etwa ins 11.- 13. Jahrhundert. Ab dem Hochmittelalter wurde vorwiegend Knochen anstatt Geweih für Kämme verwendet. Die Form und Bauweise der Kämme ändert sich im Vergleich zur Wikingerzeit aber kaum.
Futteralkämme
Die Griffleisten dieser beiden Kämme sind durchbrochen,sodass die Einlagen aus Silberblech durchschimmern.
Weitere Kämme aus Schleswig
Dieser Dreilagenkamm aus Knochen besitzt beidseitig eine Einlage aus silbernem Kordeldraht.
Zweiseitiger Dreilagenkamm mit feinen und groben Zinken. Die durchbrochenen Mittelleisten sind mit Bronzeblech unterlegt
Stielkämme
Stielkamm aus Enkering, Grab 14. Die Länge ist mit ca. 25 cm beachtlich.
Stielkamm. Die Muster stammen von verschiedenen frühmittelalterlichen Griffen.